Polyworking: Der neue Trend auf dem Arbeitsmarkt

Polyworking: Der neue Trend auf dem Arbeitsmarkt

Polyworking beschreibt die Kombination mehrerer Jobs oder Projekte gleichzeitig und entwickelt sich besonders bei Millennials und Gen Z zu einem zentralen Arbeitsmarkttrend. Gründe dafür sind finanzielle Sicherheit, Selbstentfaltung und flexiblere Karrierewege. Gleichzeitig steigt durch hybride Arbeitsmodelle die Vereinbarkeit verschiedener Tätigkeiten. Neben Vorteilen wie höherem Einkommen und neuen Skills birgt Polyworking auch Risiken wie Stress und Überlastung. Mit Flexopus lassen sich hybride Arbeitsorte und Ressourcen effizient koordinieren, sodass Unternehmen Polyworker besser integrieren und unterstützen können.

Inhalt

Polyworking Definition

Polyworking bezeichnet die Praxis, mehrere unterschiedliche berufliche Tätigkeiten oder Projekte gleichzeitig auszuüben, anstatt sich auf eine einzige Anstellung zu beschränken. Diese Arbeitsweise geht über klassische Nebenjobs hinaus und stellt ein dauerhaft koordiniertes Portfolio verschiedener Tätigkeiten dar, das wirtschaftliche Stabilität mit persönlicher Entwicklung verbindet. Polyworker zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit, Flexibilität und die Fähigkeit aus, verschiedene Rollen und Aufgaben parallel zu bewältigen.

Die Ausprägungen von Polyworking sind vielfältig:

  • Kombination aus einem Hauptjob mit mehreren Nebenprojekten
  • Zwei oder mehr Teilzeitstellen parallel
  • Mehrere langfristige Freelance-Tätigkeiten
  • Kombination verschiedener Rollen wie Strategie, Beratung, Lehre oder kreative Arbeit

Warum immer mehr Gen-Z und Millenials Polyworking nutzen

Laut einer weltweiten Studie von academized.com betreiben 52 Prozent der Millennials im Alter zwischen 26 und 41 Jahren mindestens einen Nebenjob. In Deutschland liegt dieser Anteil sogar bei 54 Prozent – europaweit führend vor Großbritannien (49 Prozent) und Frankreich (41 Prozent). Bemerkenswert: Ein Drittel der Befragten jongliert mit vier oder mehr Jobs gleichzeitig.

Die Hauptmotivation für Polyworking ist primär finanzielle Sicherheit, die von 40 Prozent der Befragten angeführt wird. Allerdings spielt für 24 Prozent auch die Selbstentfaltung eine wichtige Rolle, während 17 Prozent neue Fähigkeiten entwickeln möchten. Darüber hinaus geben 28 Prozent an, durch mehrere Jobs eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen.

Polyworking Beispiele

Ein typisches Beispiel für Polyworking ist ein Scrum Master, der tagsüber bei einem Softwareunternehmen angestellt ist, abends freiberuflich verschiedene Projekte betreut und am Wochenende an ehrenamtlichen Kunstprojekten teilnimmt. Alternativ können Personen einen Teilzeitjob im Unternehmen kombinieren mit selbstständiger Tätigkeit oder einer Dozentenstelle.

In der Tech-Branche nutzen bereits 35 Prozent der Millennials KI-Tools für ihre Nebenjobs und erzielen teilweise Zusatzeinkommen von bis zu 40.000 Euro jährlich. Insgesamt verdienen 36 Prozent der europäischen Polyworker über 10.000 Euro jährlich durch ihre Nebentätigkeiten (Quelle: academized.com).

Ein Mann sitzt an einem Tisch und hält sich den Kopf.

Was sind die Vor- und Nachteile von Polyworking?

Der Trend zum Polyworking bietet zahlreiche Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für diese Arbeitsform berücksichtigt werden sollten.

Vorteile Polyworking

Finanzielle Sicherheit steht für viele Polyworker im Vordergrund. Durch mehrere Einkommensquellen entsteht eine Art Risikostreuung, die besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Schutz bietet. Durch mehrere Tätigkeiten kann das Einkommen zudem drastisch erhöht werden. Polyworker verdienen so je nach Aufteilung und Jobs wesentlich mehr als mit nur einer Anstellung.

Neben dem finanziellen Aspekt schätzen viele Polyworker die Möglichkeit zur Selbstentfaltung. Außerdem nutzen Sie mehrere Jobs, um neue Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Karrierechancen zu verbessern. Die Vielseitigkeit fördert zudem die Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen im sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt.

Zusätzlich bietet Polyworking erweiterte Networking-Möglichkeiten durch die Verbindung zu verschiedenen Fachkreisen und erhöht für viele die berufliche Zufriedenheit durch mehr Abwechslung.

Flexopus kann dabei helfen, polyworking-Aktivitäten besser koordinieren und die Vorteile maximieren, während Sie die Risiken minimieren. Unternehmen, die Flexopus nutzen, ermöglichen eine flexible Ressourcenbuchung, wodurch Tische oder Räume innerhalb eines Unternehmens geplant werden können - spontan und vorausschauend. Dadurch ist die gesamte Belegschaft informiert, wer wo sitzt und wann jemand erscheint. So werden Polyworker effektiv mit in den Arbeitsalltag integriert.

Nachteile Polyworking

Trotz der positiven Aspekte berichtet eine beachtliche Zahl von 42 Prozent der Polyworker von Erschöpfungszuständen und Burnout-Symptomen. Die parallele Ausübung mehrerer Tätigkeiten erfordert ein hervorragendes Zeitmanagement, was nicht selten zu Stress führt.

Besonders problematisch: 26 Prozent der Polyworker erleben Spannungen in ihren persönlichen Beziehungen, während 19 Prozent eine Verschlechterung ihrer Leistung im Hauptberuf feststellen (Quelle: academized.com). In Extremfällen arbeiten manche Polyworker bis zu 80 Stunden pro Woche, was langfristig gesundheitliche Probleme verursachen kann.

Für Unternehmen entstehen hingegen Bedenken hinsichtlich der Loyalität und möglicher Interessenkonflikte. Rechtliche Fragen zu Arbeitsverträgen, Nebentätigkeitsklauseln und Arbeitszeitgesetzen müssen ebenfalls geklärt werden.

Ein Laptop auf einem Tisch mit einem großen digitalen Meeting.

Polyworking und Hybride Arbeit (Hybrides Polyworking)

Die Verbindung von Polyworking mit hybrider Arbeit schafft ein besonders flexibles Arbeitsmodell. Hybrides Arbeiten verbindet Präsenzarbeit im Büro mit Homeoffice oder anderen Arbeitsorten und ermöglicht - je nach Art der Anstellung - mehr Freiheit bei der Arbeitszeitgestaltung. Diese Flexibilität begünstigt zunehmend das Polyworking, da mehrere Hybride Jobs koordiniert werden können, unabhängig von Standort oder Zeitzone.

Laut einer aktuellen Studie sind 24% der Arbeitnehmenden als Polyworker tätig, wobei 16% planen, damit zu beginnen. Bemerkenswert ist, dass 30% der hybrid Arbeitenden mindestens einen Nebenjob haben – deutlich mehr als bei reinen Büro-Arbeitenden (24%) oder Remote-Arbeitenden (11%). Dies zeigt die natürliche Synergie zwischen hybriden Arbeitsmodellen und Polyworking.

Für jüngere Generationen bildet diese Kombination eine attraktive Möglichkeit:

  • 55% der Arbeitnehmenden interessieren sich für "Microshifting" – kurze, nicht-lineare Arbeitsblöcke
  • Fast die Hälfte (48%) plant persönliche Termine während der Arbeitszeit
  • 60% der Führungskräfte bestätigen höhere Produktivität durch hybride Arbeit

Allerdings berichten 36% der Arbeitnehmenden von zunehmendem Stress. Die erfolgreiche Umsetzung erfordert daher klare Kommunikationsregeln, technische Unterstützung und eine Vertrauenskultur.

Fazit

Das hybride Polyworking vereint Flexibilität mit wirtschaftlicher Sicherheit und wird besonders von jüngeren Generationen vorangetrieben. Diese Arbeitsform ist mehr als ein vorübergehender Trend – sie repräsentiert eine nachhaltige Veränderung der Arbeitswelt.

Mit Flexopus können Sie Ihre polyworking-Aktivitäten im hybriden Arbeitsumfeld optimal organisieren. Die Plattform unterstützt bei der Koordination verschiedener Tätigkeiten an unterschiedlichen Arbeitsorten und hilft, Ihre Arbeitszeiten effizient zu strukturieren.

Zuletz aktualisiert:

2025-12-05

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