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Bossing am Arbeitsplatz: Was Sie über diese Form des Mobbings wissen sollten

Gina Schumacher

Inhalt

Bossing am Arbeitsplatz ist eine Form des Mobbings, die sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit von ArbeitnehmerInnen beeinträchtigen kann. Doch was genau ist Bossing, wie erkennt man es und wie kann man sich Hilfe holen? All diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Was ist Bossing am Arbeitsplatz?

Bossing am Arbeitsplatz ist ein ernsthaftes Problem, das viele Menschen betrifft, jedoch oft unerkannt bleibt. Es bezieht sich auf das systematische Schikanieren, Demütigen oder Einschüchtern von MitarbeiterInnen. 

Obwohl Bossing und Mobbing ähnliche negative Auswirkungen haben, gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden. Bossing bezieht sich speziell auf das Verhalten von Vorgesetzten oder Autoritätspersonen gegenüber Untergebenen, während Mobbing im Allgemeinen zwischen KollegInnen auf einer ähnlichen Hierarchieebene stattfindet. Bossing ist also die Ausnutzung von Machtpositionen und Autorität, um beruflich niedriger gestellte Teammitglieder zu demoralisieren und ihre Arbeitsleistung zu schmälern.

Welche Folgen hat Bossing am Arbeitsplatz?

Natürlich sollte jede Art des Mobbings am Arbeitsplatz im Keim erstickt werden, wie es in Unternehmen wie Flexopus der Fall ist. Im Fall von Bossing wissen viele MitarbeiterInnen jedoch nicht, wie sie dem Problem begegnen sollen – handelt es sich doch um Mobbing, das von einem Vorgesetzten ausgeht. 

Wenn das Machtgefälle zwischen ChefIn und Angestellten ausgenutzt wird, können die Auswirkungen verheerend sein und sowohl das persönliche Wohlbefinden als auch die berufliche Leistung beeinträchtigen. Zu den möglichen Folgen von Bossing am Arbeitsplatz gehören:

  • Psychische Gesundheitsprobleme: Bossing kann zu Angstzuständen, Depressionen, Schlafstörungen und anderen psychischen Erkrankungen führen.
  • Niedriges Selbstwertgefühl: Ständige Kritik und Demütigung können das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen stark beeinträchtigen.
  • Arbeitsplatzwechsel: Betroffene von Bossing fühlen sich oft gezwungen, ihren Arbeitsplatz zu wechseln, um der belastenden Situation zu entkommen.
  • Nachlassende Arbeitsleistung: Die ständige Belastung und der ungerechtfertigte Druck können zu einer Verschlechterung der Arbeitsleistung führen, was sich negativ auf die Karrierechancen auswirken kann.

Beispiele: Wie erkennt man Bossing am Arbeitsplatz?

Ein wütender Chef schreit in den Laptop hinein und betreibt somit Bossing am Arbeitsplatz.

Zu den häufigsten Arten von Bossing gehören verbale Angriffe wie beleidigende Bemerkungen oder Schikanen, soziale Isolation, übermäßige Kontrolle, Sabotage der Arbeit und Diskriminierung. 

Diese Verhaltensweisen können einzeln oder in Kombination auftreten. Wenn Sie diese Tendenzen an Ihrem Arbeitsplatz beobachten – sowohl bei anderen als auch bei sich selbst – sollten Sie hellhörig werden. Wenn Sie folgende Fragen mit “Ja” beantworten, handelt es sich möglicherweise um Mobbing von Ihrem Vorgesetzten:

  1. Werden Sie regelmäßig und unangemessen kritisiert oder herabgesetzt, auch für Dinge, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen?
  2. Werden Sie von Ihren Vorgesetzten ausgeschlossen oder isoliert? Fühlen Sie sich nicht mehr als Teil des Teams?
  3. Erhalten Sie permanent unrealistische Arbeitsaufgaben oder unerreichbare Ziele, die darauf abzielen, Sie zu überfordern oder zu demoralisieren?
  4. Werden Sie von Ihren Vorgesetzten persönlich angegriffen oder beleidigt? Werden abfällige Bemerkungen über Ihr Aussehen, Ihre Herkunft oder Ihre Persönlichkeit gemacht?
  5. Fehlt es Ihnen an Unterstützung von der Führungsebene, wenn Sie diese benötigen?
  6. Werden über Sie Gerüchte verbreitet oder werden Lügen über Sie erzählt, um Ihren Ruf zu schädigen?

Konstruktive Kritik oder Bossing am Arbeitsplatz?

Für viele Personen ist Bossing Verhalten schwer zu identifizieren, denn es stellt sich oft die Frage: Ist das noch konstruktive Kritik oder schon Mobbing von der Führungsebene

Aus diesem Grund ist es wichtig, die aktuelle Situation realistisch beurteilen zu können, denn Bossing unterscheidet sich in mehreren wichtigen Aspekten von konstruktiver Kritik. Während konstruktive Kritik im Arbeitsumfeld notwendig ist und darauf abzielt, Verbesserungsmöglichkeiten respektvoll aufzuzeigen, Unterstützung zu bieten und die Leistung zu fördern, ist Bossing negativ und zielt darauf ab, Macht auszuüben oder die betroffene Person zu demütigen. Im Gegensatz zu konstruktiver Kritik ist Bossing meist beleidigend, abwertend, demütigend, unangebracht oder unverhältnismäßig. 

Hilfe bei Bossing am Arbeitsplatz: Was kann man tun?

Bossing am Arbeitsplatz indem ein Chef über einen Mitarbeiter tuschelt und er sichtlich gekränkt ist.r

Um negative Folgen zu verhindern, ist es wichtig, Bossing so schnell wie möglich zu erkennen und angemessen und zeitnah darauf zu reagieren. Da Bossing Verhalten im Gegensatz zu anderen Arten von Mobbing nicht von KollegInnen ausgeht, sondern von Führungskräften, ist es besonders schwer, ein klärendes Gespräch zu suchen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Hoffnung auf Hilfe vergebens ist. Denn es gibt verschiedene Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können, wenn Sie bemerken, dass Sie selbst oder andere Mitglieder Ihres Teams Opfer von Bossing geworden sind. Zunächst sollten Sie die Vorfälle dokumentieren und schriftlich festhalten, wann und wo das Bossing stattgefunden hat, was genau gesagt oder getan wurde und wer daran beteiligt war. 

Anschließend sollten Sie Unterstützung suchen, zum Beispiel beim Betriebsrat. Da dieser die Interessen der ArbeitnehmerInnen vertritt, kann er bei der Lösung von Bossing Problemen helfen. Als Mitglied einer Gewerkschaft können Sie sich auch an ihre Gewerkschaftsvertreter wenden, um Beratung zu erhalten. Sollten all diese Bemühungen erfolglos bleiben, lohnt sich der Kontakt mit externen Beratungsstellen wie Anwaltskanzleien, lokalen Mobbing-Anlaufstellen oder psychosozialen Hilfsdiensten.

Fazit

Bossing am Arbeitsplatz hat ernstzunehmende Auswirkungen auf die Betroffenen und beeinflusst nicht nur ihre Leistung, sondern das gesamte Arbeitsklima. Umso wichtiger ist es, dass Arbeitgebende und MitarbeiterInnen sich der Anzeichen von Bossing bewusst sind und aktiv Maßnahmen ergreifen, um diese Art des Mobbings zu bekämpfen. Nur so gelingt es, eine positive Arbeitsumgebung zu fördern, in der alle Teammitglieder respektiert und geschätzt werden.

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Markus Merkle
Sales Manager